Während auch im nördlichen Landkreis von Heilbronn viele kleine Gastronomiebetriebe mittels improvisierten Abholservices auch über die Mittagsessenszeit viel zur Nahversorgung im ländlichen Raum beitragen, geht das Hotel Götzenburg in Jagsthausen einen anderen Weg. Die fürs Gastronomiegewerbe zuständige Gewerkschaft NGG (Nahrung, Genuss, Gaststätten) und die Heilbronner Stimme berichten ausführlich. Den Beitrag auf der Homepage der Heilbronner NGG dokumentieren wir wie folgt:
Jagsthausen: Hotel nutzt offenbar Corona, um Beschäftigte fristlos zu kündigen
Regionsgeschäftsführer Siebert: „Das ist perfide! Trotz Krise dürfen Beschäftigte nicht im Stich gelassen werden – Kurzarbeit im Gastgewerbe nutzen und aufstocken!“
Heilbronn, 19. März 2020 – Scharf kritisiert hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) das Verhalten eines Hotels in Jagsthausen. Offenbar werde die Corona-Pandemie vorgeschoben, um Mitarbeiter fristlos zu kündigen. Burkhard Siebert, Geschäftsführer der NGG-Region Heilbronn, fordert gerade im besonders stark betroffenen Gastgewerbe, die von der Bundesregierung verbesserten Kurzarbeits-Regelungen zu nutzen. Zusätzlich müsse der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) mit NGG den Schutzschirm tariflich aufbessern. „Die Corona Pandemie hat auch unser schönes […]hotel in Jagsthausen erreicht. Leider müssen wir aus wirtschaftlichen Gründen unser Hotel ab sofort bis voraussichtlich zum 15.05.20 schließen“, so steht es auf der Homepage des Hauses im Jagsttal. Zuvor hatten die meisten Beschäftigten allerdings eine fristlose Kündigung erhalten: „Mit wem soll dann wieder aufgemacht werden?“, fragt sich der Gewerkschafter.
Arbeitgeber stünden jetzt besonders in der Verantwortung, Kündigungen zu vermeiden, um gemeinsam mit ihren Beschäftigten durch die Corona-Krise zu kommen. Wer wieder öffnen wolle, müsse die verbesserten Möglichkeiten der Kurzarbeit nutzen. Damit würden die Betriebe von Lohnkosten und jetzt zusätzlich durch die Befreiung von Sozialabgaben entlastet.
„Uns wird aber berichtet, dass Mitarbeiter von Partner-Hotels zur Ausräumung des Hauses nach Jagsthausen kommen“. Das sähe so aus, als werde alles aus dem Hotel gebracht, was sich versilbern ließe, so Siebert. Aus der offensichtlich bereits begonnenen Räumung lasse sich nur folgern, dass die Schließung des Hotels wohl nicht nur vorübergehender Natur sein solle: „Sich unter dem Vorwand Corona auf billige Art seiner Mitarbeiter zu entledigen, das ist schon perfide“. Die NGG wird ihre Mitglieder nun mit Kündigungsschutzklagen unterstützen…
Der Ortsverband der LINKEN im nördlichen Landkreis solidarisiert sich mit den betroffenen Beschäftigten und wird einen Prozessbeobachter schicken. „Es darf nicht sein, dass Krisengewinnler, womöglich mit und trotz staatlichen Fördergeldern – ihre betriebswirtschaftlichen Probleme auf dem Rücken der Beschäftigten abladen, während andere solidarisch zusammenstehen.“ – meint Johannes Müllerschön, Sprecher des Ortsverbandes. (jom)
Wenn Arbeitgeber die Corona-Krise so für sich ausnutzen und ihre Mitarbeiter auf die Straße setzen, wie das Hotel Götzenburg das macht, dann ist das einfach widerlich.
Ja Erhard, deshalb dürfen die Hotelbetreiber damit nicht durchkommen. Ich wünsche dir auf diesem Wege Frohe Ostern.
Viele Gäste (in Booking.com) lobten die Unterkunft und vor allem das Personal, z.B.:
„Es war alles super. Sehr freundliches und kompetentes Personal, … Das Essen ist sehr zu empfehlen. Alles in … “
Und jetzt sollen die, die über die ganzen Jahre ihre Arbeitskraft kompetent eingebracht hatten und die Kundschaft sehr zufrieden stellten, in die Arbeitslosigkeit entlassen werden!
Sind die Hotelbetreiber nicht mal fähig, die von der Bundesregierung verbesserten Kurzarbeits-Regelungen zu nutzen? – Eine Schande!