Wann, wenn nicht jetzt? DIE LINKE zur Krebsbachtalbahn, als Teil der Verkehrswende.

Der Ausflugsverkehr auf der Krebsbachtalbahn soll um mindestens ein Jahr verlängert werden, fordern Bahnaktivisten. (Archivbild). Hier geht es zum Bericht über das MOBI-Netzwerk.

Mit Interesse hat Regionalrat Johannes Müllerschön die mit Spannung erwartete Sitzung des Bad Rappenauer Gemeinderats am 19.5.22 mit vielen anderen live verfolgt und nimmt wie folgt Stellung:

17 zu 14, der Kompromissvorschlag (GR-Drucksache) für die Reaktivierung der Strecke der Verwaltung wurde mit den Stimmen von CDU und FW abgelehnt. Das ist ein Rückschlag für die Verkehrswende im Stadt- und Landkreis Heilbronn, den CDU und FW in Bad Rappenau zu verantworten haben.

Um jeglicher Legendenbildung vorzubeugen, es war eine faire Debatte. Alle Fraktionen kamen ausführlich zu Wort, das zahlreiche und engagierte Publikum bezog eindeutig Position Pro Bahn per Applaus und ja, auch mit kurzen Buhrufen, wenn die Argumentation gegen die Reaktivierung allzu schräg daherkam. Die Schienengegner aus CDU und FW im Bad Rappenauer Gemeinderat haben wichtige Argumente nicht berücksichtigt, oder nicht gesehen (nicht sehen wollen?).

  1. Die geplante Linie Heilbronn- Bad Rappenau-Neckarbischoffsheim wäre eine sinnvolle und rasch umsetzbare Einbeziehung ins Netz der Regionalstadtbahn Heilbronn, vor allem für Schüler und Pendler. Sie böte eine umsteigefreie Verbindung über Kreisgrenzen hinweg.
  2. Obergimpern als bisherige „ÖPNV Exklave“ wäre über Bad Rappenau auch an den ÖPNV Heilbronn und an die im Norden liegenden Industriegebiete angebunden mittels staufreier Cityanbindung per Schiene.
  3. Im Vergleich zu Zabergäu- und Bottwartalbahn gibt es bei der Krebsbachtalbahn Zugriff auf die Strecke (mit Ausnahme der 2,6 km langen geplanten Neubaustrecke zwischen Obergimpern und Babstadt) , einen startklaren Betreiber und einen aktuellen Eisenbahn- (Ausflugsverkehr). Auch die Finanzierung wird sich für die Kommunen in Zukunft kaum mehr verbessern.
  4. Weitere Vorteile wäre eine massive zeitliche Verkürzung der bisherigen ÖPNV-Relation, ein weiterer Erhalt der Substanz einer voll betriebsfähigen Bahninfrastruktur, Erhalt der Teststrecke für die Schienenfahrzeugbauindustrie in BaWü und die Option auf einen Schienengüterverkehr zum Gewerbepark Siegelsbach.

Die von CDU und FW auf der Gemeinderatssitzung vorgetragenen Argumente überzeugen uns nicht. Flächenverbrauch bei einem Bahnprojekt bedeuten keine Versiegelung und Gefahr fürs Klima und es gibt auch noch keine autonom gesteuerten, wasserstoffgetriebenen Busse, die die Schiene ersetzen könnten. 

Jetzt geht es um Schadensbegrenzung und um eine rasche Klärung, wie es weiter geht. „Bedauern“ reicht uns nicht. „Wir bedauern es sehr, dass die Reaktivierung der Krebsbachtalbahn nicht kommen wird“ – sagt Landrat Norbert Heuser, wir meinen etwas voreilig. Aufgeben für einen besseren ÖPNV ist für uns keine Option und da gehört die Krebsbachtalbahn dazu. Falls sich vor Ort eine Initiative für ein Bürgerbegehren einsetzt, wie vom Bürgermeister von Neckarbischoffsheim vorgeschlagen, würden wir das als Partei unterstützen. Auch setzen wir auf den kompetenten Fachmann und Eisenbahnexperten Herrn Carsten Stähle, der sich zusammensetzen und schauen will, wie es weitergeht. (jom)

 


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