„Genug ist genug!“ BI gegen großes Neubaugebiet in Löwenstein-Hößlinsülz

Das Thema Flächenverbrauch bleibt in der Region sicher auch nach Corona Zeiten aktuelles und kontroverses Thema. In der aktuellen Fortschreibung des Regionalplanes Heilbronn-Franken bis 2030 geht es allein um 376 Hektar zusätzliche Gewerbefläche. Um ein vielfaches wird der Bedarf an zusätzlicher Wohnbaufläche vom Regionalverband eingeschätzt.

Gegen den ständigen Flächenverbrauch regt sich konkreter Widerstand, vor Ort. Nicht nur im Zabergäu gegen eine geplante Werkserweiterung des Gerüstbau Familienkonzerns Layer, sondern auch gegen ein weiteres Neubaugebiet im Weinsberger Tal. Bereits 2019 hat sich dort die Bürgerinitiative „Genug ist Genug“ gegründet. Auf ihrer Homepage ist sie auch aktuell mit Corona Bezug unterwegs:

Neubaugebiet trotz Corona und Folgen? Die Krise zeigt klar, wie wichtig Produktion vor Ort (auch in der Landwirtschaft!) anstatt globaler Abhängigkeiten für die Versorgung des Landes ist. Wie kann man da 8 ha Ackerland der Landwirtschaft entziehen? Der Gemeinderat sollte in seiner nächsten Sitzung den Beschluss für die Aufstellung eines Bebauungsplanes widerrufen, anstatt nur den Termin für den Bürgerentscheid zu verschieben! Der für den 24. Mai 2020 angesetzte Bürgerentscheid wird wahrscheinlich verschoben.

Heinz Deininger war 2013 Bundestagskandidat für DIE LINKE und ist aktiv beim Rosa-Luxemburg-Club Heilbronn und Vorstand des Museums Synagoge Affaltrach. Er engagiert sich auch an seinem Wohnort Hößlinsülz gegen unnötigen Flächenverbrauch auf Kosten landwirtschaftlicher Nutzfläche. Zu einem Video darüber auf der Homepage der BI geht es hier lang.

Die Auseinandersetzung um das Neubaugebiet Käppelesfeld-West in Löwenstein-Hößlinsülz bleibt spannend und symptomatisch für die Region. Die Sitzung des Planungsausschusses des Regionalverbandes auf der wohl der vor Corona Zeiten ermittelte Flächenbedarf durchgewunken werden sollte, ist erst mal auch abgesagt wegen Corona.

Regionalrat Johannes Müllerschön, seit 10 Jahren für die LINKE kritisches Mitglied im Regionalverband Heilbronn-Franken stellt sich für die Nach Corona Zeiten folgende Fragen: Bedarf es jetzt nicht gerade im Zukunfts- und Planungsgremium Regionalverband eine gründliche Debatte, wie wir nach Corona auch die Wirtschafts- und Wohnungsverhältnisse in der Region ändern und umsteuern müssen? Zum Beispiel weg von der flächenfressenden „weiter so wachstums-“ Gewerbepolitik hin zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Lebens- auch Wohnungspolitik? Wäre nicht jetzt der richtige Zeitpunkt, um ernsthaft umzusteuern in Richtung Menschen, Natur, Klima, Umwelt? Statt unqualifiziertes Wachstum?

Auch die Thematik Flächenverbrauch und Regionalplanung wird nach Corona hoffentlich anders, ökologischer und sozialer Entschieden, hofft Müllerschön. (jom)


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