In der heutigen (23.5.19) Heilbronner Stimme würdigt Reto Bosch den Rückenwind für die Zabergäubahn. In Sachen „standardisierte Bewertung“ hält er fest: „Noch wird gerechnet“. Die BI Zabergäubahn hat jetzt mit einem Brief an Landrat Piepenburg um einen „kurzen Sachstandsbericht“ gebeten. Wir dokumentieren hier den offenen Brief:
Sehr geehrter Herr Landrat Piepenburg,
der Verein Zabergäu pro Stadtbahn e.V. hat erfreut wahrgenommen, dass sich die Chancen für eine Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Lauffen und Zaberfeld offenbar deutlich verbessert
haben. Laut Pressemitteilung des Verkehrsministeriums vom 29.04.2019 wird sogar die Finanzierung des Zugbetriebs gemäß Landesstandard – also der Betriebskosten – für bestimmte Strecken in Aussicht gestellt, zu denen auch die Zabergäubahn gehören soll.Nach unseren Informationen soll die Zabergäubahn zu den ersten 6 der insgesamt 41 betrachteten Strecken gehören. Sie wird vom Verkehrsminister gar ausdrücklich als eine von vier Beispielstrecken genannt. Wichtige Aussage des Ministers:“Es ist uns wichtig, dass die Initiative von unten kommt.“
Voraussetzung für die Förderung ist natürlich der volkswirtschaftliche Nutzen. Das Ministerium will seine Auswahlentscheidungen bis Herbst 2020 getroffen haben. Da das Verkehrsministerium nach eigener Aussage „eine aktive und steuernde Rolle“ bei der Auswahl der zu reaktivierenden Strecken einnehmen will, gehen wir davon aus, dass Sie in engem Kontakt zum Ministerium in Sachen Zabergäubahn stehen und dort die Reaktivierung dieser für die Raumschaft so wichtigen Verkehrsader vorantreiben. Wie Sie sicher verstehen werden, sind wir und gemeinsam mit uns viele Bürgerinnen und Bürgern vor diesem Hintergrund ganz besonders daran interessiert, wie weit die Bemühungen des Landkreises Heilbronn gediehen sind, der laufenden Standardisierten Bewertung der Zabergäubahn zu einem positiven Ergebnis zu verhelfen.
Wir möchten Sie deshalb um einen kurzen Sachstandsbericht in dieser Angelegenheit bitten. Dieser wird von uns selbstverständlich vertraulich behandelt, sofern erforderlich.
Die laufende Presseberichterstattung über die (mögliche) Reaktivierung der Zabergäubahn sorgt bei unserem Verein zu verstärkten Anfragen aus der Bürgerschaft. Diese Nachfragen betreffen auch die Rekommunalisierung der Bahnstrecke.
Letztlich würden wir es sehr begrüßen, wenn die Zabergäubahn in künftigen Nahverkehrsplänen des Landkreises Heilbronn eine prominentere Stellung einnehmen würde. Im aktuellen NVP aus dem Jahr 2013 findet sich zur Zabergäubahn lediglich der Hinweis: „Gemäß dem ÖPNV-Leitbild für die Stadtbahn Heilbronn verfolgen Stadt und Landkreis Heilbronn weiterhin das Ziel einer Stadtbahnverbindung zwischen Heilbronn und Zaberfeld (Stadtbahn-Süd / Zabergäubahn).“ Gleichzeitig nehmen wir allerdings zur Kenntnis, dass andere stillgelegte Strecken in der Nachbarschaft des Landkreises Heilbronn – wie beispielsweise die Voralbbahn („Boller Bahn“) von Göppingen nach Bad Boll – sogar im Regionalverkehrsplan der Region Stuttgart mit einer fundierten Kosten-Nutzen- und Verkehrsanalyse auftauchen.
Wir bedanken uns im Voraus für Ihre Rückmeldung und verbleiben mit freundlichen und optimistischen Grüßen aus dem Zabergäu, Gertrud Schreck 1. Vorsitzende
Zabergäu pro Stadtbahn e.V
Ausser einem aktuellen Sachstandsbericht steht auch noch die Antwort auf eine große Anfrage der Linken im Heilbronner Kreistag vom Februar 2019 von der Landkreisverwaltung aus. Wir bleiben dran, auch nach den Wahlen. Per Mail haben wir uns bei der BI herzlich bedankt….
Liebe Getrud, hallo Zabergäubahn pro Stadtbahn eV,
vielen Dank für Eure Initiative und den offenen Brief an Herrn Piepenburg. Wir halten einen Sachstandsbericht zum jetzigen Zeitpunkt für goldrichtig, fehlt doch der „verbesserte“ ÖPNV und auch die Zabergäubahn in fast keinem Kommunalwahlprogramm der Region. Gute Zeiten, um das Projekt Zabergäubahn jetzt gemeinsam zu schultern und den Druck auf die Bremser (wo immer sie sitzen) zu erhöhen. (jom)
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