„Wir haben wieder Feinde“ – Theo Bergmann in Weinsberg

Der Nebenraum war voll im TSV-Sportheim.

Der Nebenraum war voll im TSV-Sportheim.

DIE LINKE hat im Zuge des aktuellen Landtagswahlkampf eine Veranstaltung in Weinsberg durchgeführt. Als besonderer Gast war Theodor Bergmann, der im nächsten Monat 100 Jahre alt wird, aus Stuttgart gekommen.

Der Ersatzkandidat im Wahlkreis Neckarsulm, Daniel Schöffel, eröffnete die Veranstaltung im vollbesetzten Nebenraum des Weinsberger Sportheims. Der 21jährige Grantschener erklärte seine Motivation bei den Wahlen für DIE LINKE anzutreten, wie die unsicheren Beschäftigungsverhältnisse und die ungerechte Vermögensverteilung in unserer Gesellschaft.

Danach sprach Theodor Bergmann zu den Anwesenden. Er war ein Schüler August Thalheimers, einem gebürtigen Affaltracher, der als einer der führenden Theoretiker der kommunistischen Arbeiterbewegung in die Geschichte einging. Beide gingen in die Opposition zum Stalinismus. Bergmann, der als Kommunist und Jude im Dritten Reich einer doppelten Verfolgung ausgesetzt war, musste ins Exil flüchtete. Nach der Nazi-Herrschaft kam Bergmann in die BRD und wurde Professor an der Uni Hohenheim.

Der beinahe Hundertjährige schilderte seine Sicht der aktuellen Krisen, die er als Krisen des Kapitalismus ausmacht. Dazu zählt er auch die Kriege im Nahen Osten, die NATO-Osterweiterung, zunehmende Auslandseinsätze der Bundeswehr und die Ausbeutung der Länder in Europas Süden. Zunehmend würde sich in Europa ein Rechtsruck breitmachen, aber er sieht auch Hoffnung in einer stärker werdenden Linken, etwa durch den Präsidentschaftskandidat Bernie Sanders in den USA oder durch Syriza in Griechenland. Für Baden-Württemberg hofft er auf den Einzug der LINKEN in den Landtag. Gemeinsam mit den Gewerkschaften und sozialen Bewegungen muss DIE LINKE an der Verbesserung der Verhältnisse der Arbeiterklasse arbeiten.

Der Landtagskandidat Johannes Müllerschön nannte dann die Forderungen der LINKEN im aktuellen Wahlkampf. Dabei geht es um die Beseitigung von Leiharbeit und Befristungen, um die bessere Bezahlung von sozialen Berufen, um die Stärkung des Öffentlichen Dienstes und der Bildung.

Dass die Forderungen nicht im luftleeren Raum stehen, konnte Müllerschön anhand seiner Arbeit im Kreistag deutlich machen. Ob für besseren Nahverkehr oder bessere Arbeitsplätze, DIE LINKE streitet dafür auf allen Ebenen.