Stadtbahn Nord – Pfusch in Gundelsheim? Alternativen?

Sackgasse für RollifahrerInnen u.a.: Neue Bahnunterführung am Bahnhof Gundelsheim

Sackgasse für RollifahrerInnen u.a.: Neue Bahnunterführung am Bahnhof Gundelsheim

Für teures Geld wurde der Bahnhof in Gundelsheim für den Stadtbahnverkehr umgebaut. Das Bahnhofsgebäude selbst scheint leer zustehen und gammelt vor sich hin. „Bahnhof zu verkaufen“ verkündet ein Plakat im Fenster. Der Pfusch ist offensichtlich, aber keiner will es gewesen sein. Ping Pong bei der Verantwortlichkeit. Auch auf der Podiumsdiskussion der Grünen über die Stadtbahn Nord am 26.2.2015, mit Beteiligung von Bürgermeisterin Schokatz und dem Chefplaner im Landratsamt Rennelt wurde nicht ganz deutlich, wer für diesen Schildbürgerstreich die Verantwortung trägt. Bahn, Stadt Gundelsheim oder das Landratsamt. Laut Herrn Rennelt wollte die Stadt an dieser Stelle keine (etwas teurere) Barrierefreiheit direkt bei der Bahnhofsunterführung. Die Stadt will die Unterführung in der Mühlenstraße umbauen und in diesem Zusammenhang einen nachträglichen barrierefreien Zugang mit Umwegen. Gesprochen wird jetzt auch von einem barrierefreien Zugang in Verbindung eines seit über 10 Jahre geplanten und in der Bevölkerung umstrittenen Brückenbauwerks. Auch dort sind Landkreis, Bahn und Stadt Gundelsheim involviert.

Kommunalpolitisches Armutszeugnis? Der Bahnhof in Gundelsheim soll verkauft werden.

Kommunalpolitisches Armutszeugnis – Der Bahnhof in Gundelsheim soll verkauft werden.

Außer Barrierefreiheit und Brückenbauwerk, war auch der fehlende Halbstundentakt für Gundelsheim und Offenau, sowie Verschlechterungen im Zuge des Fahrplanwechsels Gesprächsthema der Podiumsdiskussion. Während Bürgermeisterin Schokatz sich jetzt vor der Bürgermeisterwahl von der Heilbronner Stimme als Vorkämpferin für einen besseren Nahverkehr feiern lässt, hat sie auf meinen Vorschlag vom Oktober 2014 noch nicht einmal geantwortet. Ich schrieb damals im Zusammenhang mit den Beratungen im Kreistag über den Nahverkehrsplan an die beiden Bürgermeister Folk (Offenau) und Schokatz (Gundelsheim) folgenden Vorschlag per Mail:

Sehr geehrte Frau Schokatz, sehr geehrter Herr Folk. Mit Interesse verfolge ich gerade die aktuelle Auseinandersetzung um den Nahverkehrsplan und um die Stadtbahn Nord. Der mit uns konkurrierende Sinsheimer Zweig der Stadtbahn Nord über Bad Rappenau, stellt sich da öffentlich ganz gut auf. Auch der Arbeitskreis Nahverkehr der Gemeinde Siegelsbach hat in der Anhörung meiner Meinung nach gute Akzente setzen können. Was halten Sie davon, wenn die Gemeinden Offenau und Gundelsheim zusammen einen Arbeitskreis Nahverkehr  (oder eine Interessengemeinschaft ÖPNV o.ä.)  initiieren, um die Situation entlang der Stadtbahnstrecke und überhaupt zu verbessern. Mit Ihnen hätten wir je einen Fuß in die beiden großen Kreistagsfraktionen. Ich würde meine Teilnahme (ohne Urheberrechte) an einem solchen Arbeitskreis zusagen und könnte auch dafür sorgen, dass wir Unterstützung von den Verkehrsinitiativen wie vcd, BUND und anderen erhalten. Die Einbeziehung der Gemeinderäte und interessierter Einwohner (in der Regel Nutzer des ÖPNV mit vielen praktischen Vorschlägen und Kenntnissen)  würde dem Arbeitskreis weiter Gewicht verleihen. Ich denke die Landkreisverwaltung müsste einem solchen Arbeitskreis auch das notwendige Gehör und Unterstützung gewähren. „Trommeln gehört zum Handwerk“ ich habe gerade den Eindruck, dass dies auch und im Besonderen für den ÖPNV gilt. Natürlich wäre die erste Sitzung eines solcher Arbeitskreises zeitnah sinnvoll, um noch Einfluss nehmen zu können auf die Erweiterung der Stadtbahn Nord im Dezember. Bin gespannt auf Ihre Rückmeldung und verbleibe mit freundlichen Grüßen Johannes Müllerschön.

Herr Folk hat mir immerhin zeitnah geantwortet und die Gemeindeverwaltung Offenau hat jetzt aktuell auf ihrer Homepage einen Beschwerdeblog eingerichtet, ein entsprechender Arbeitskreis ist in Offenau immerhin in Planung. Frau Schokatz scheint da „beratungsresistent“ zu sein, sieht man/frau von ihrer begrüßenswerten Teilnahme als CDU- Kreisrätin an der Podiumsdiskussion der Grünen Kreistagsfraktion ab. Bei den Beratungen über den Nahverkehrsplan des Landkreises stimmte sie am 20.10.14 zusammen mit Ihrer CDU Fraktion  gegen alle pragmatischen Verbesserungsvorschläge die von uns LINKEN eingebracht wurden. (jom)