Kreisrat Müllerschön, in der neuen Ausgabe des LINKSblick, Zeitung für den Stadt- und Landkreis des Kreisverbandes Heilbronn, der LINKEN:
Heftige Kritik entwickelt sich zu Recht bei Beschäftigten, Patienten, Gewerkschaftern, niedergelassenen Ärzten und Kommunalpolitikern gegen die vom Aufsichtsrat und von der Geschäftsleitung der SLK-Kliniken geplanten Küchenschließungen.
Nicht nur der engagierte FWV/FDP Kreisrat Rechtsanwalt Bruno Spohrer warnt (in einem Leserbrief in der H.St. vom 18.2.10) im Zusammenhang mit der geplanten Küchenschließung vor dem Totenglöckchen für die beiden kleineren Krankenhäuser in Möckmühl und in Brackenheim. Seinen Fraktionsvorsitzenden Harry Brunnet wird man vielleicht schon bald an seine folgende Aussage auf der Kreistagsitzung am 12.10.09 in Siegelsbach erinnern müssen: „Ziel des Landkreises ist es für die Bürgerschaft im Stadt- und Landkreis Heilbronn eine optimale, dezentrale Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Die Krankenhäuser Brackenheim und Möckmühl stehen nicht zur Diskussion.“ Die geplanten Umstrukturierungen der Klinikküchen wie sie der Aufsichtsrat der Kliniken vorsieht, sind gegen dieses Ziel gerichtet.
Bei der Diskussion um die Schließung der beiden Krankenhausküchen zeichnen sich zwei Alternativen ab, zur (vielleicht notwendigen oder möglichen) Kostenoptimierung:
1) (In der Privatwirtschaft übliches ) Betriebswirtschaftliches, fantasieloses Kostendenken mit Personal- und Aufgabenreduzierung, Zentralisierung und Rationalisierung z.Bsp. durch Industrialisierung der Essenszubereitung ohne Rücksicht auf Essensqualität, Belastungen des Küchenpersonals und der Umwelt (Zwischenverpackung und Transport).
2) (In der Kommunalpolitik wünschenswerte) Daseinsvorsorge und effiziente Bedarfsbefriedigung von elementaren Bedürfnissen wie Essen und Trinken. Warum soll die Kompetenz in gesundem Essen an den Standorten Brackenheim und Möckmühl nicht zusätzlich für Ganztagsschulen, Alten- und Pflegeheime, Jugendzentren, Betriebe und Behörden genutzt werden? Das würde bedeuten – sinnvolle Aufgabenerweiterung und damit auch die Möglichkeit der effizienteren Essenszubereitung auf hohem qualitativem Niveau. Erfolgversprechende Ansätze gibt es dazu.
Wir LINKE bevorzugen eindeutig die zweite Alternative und fordern eine offene, transparente Diskussion und Beschlussfassung dazu im Stadtrat und Kreistag zu Heilbronn. Die Kommunalpolitiker im Aufsichtsrat, die sich da nichts zutrauen, sollten auf die Mitwirkung dort verzichten, auch wenn das Sitzungsgeld im Aufsichtsrat höher ausfällt als in den anderen kommunalen Gremien.
SLK-Klinken Heilbronn GmbH – Betrieb der kommunalen Daseinsvorsorge, unter beherrschendem Einfluss der öffentlichen Hand?!
Seit 1.1.2001 sind die vier Klinik Standorte Heilbronn, Bad Friedrichshall, Brackenheim und Möckmühl in der SLK (Stadt-und Landkreis) Klinik GmbH zusammengefasst. Zum 1.7.07 wurde zusätzlich das (Lungen-) Fachkrankenhaus Löwenstein gekauft. Wichtige Entscheidungen trifft der von der CDU dominierte Aufsichtsrat, in nichtöffentlichen Sitzungen.