Haushaltsberatungen 2014 im Heilbronner Kreistag

 

J.M.: Don Quijote  oder Whistelblower?

J.M.: Don Quijote oder Whistelblower?

Bereits die letzten Haushaltsberatungen vor einem Jahr begannen strittig. Meine Vorbemerkungen zum Haushalt 2013 (Vorschlag für eine Vermögenssteuer) musste ich unter dem TOP Verschiedenes einbringen. Dieses Jahr konnte ich nach der Einbringung des Haushaltes einige Vorbemerkungen vortragen, was uns als LINKE im Kreishaushalt 2014 wichtig ist. Abgestimmt war diese Wortmeldung mit der Verwaltung, auch wenn Landrat Piepenburg dann einen anderen Eindruck auf der Sitzung vermitteln wollte. Die Fraktionsvorsitzenden waren angeblich überrascht, einige Kreisräte verweigerten mir die Aufmerksamkeit und Verliesen während meiner Rede das Gremium demonstrativ. Am 24.10.2013 kommentierte der für den Landkreis verantwortliche Stimme Redakteur Reto Bosch die letzte Kreistagssitzung in Untergruppenbach. Die Kommentarspalte Kreisrundschau, mit dem Thema „Provokation und Arbeit die sich lohnt“ dokumentieren wir hier. Ich antwortete umgehend mit einem Leserbrief.  Gleichzeitig fließen einige Vorschläge und Anträge schon ein in die nichtöffentlichen Vorberatungen der verschiedenen Ausschüsse. Ich werde auf der Kreistagssitzung am 2.12.13 in Bad Rappenau in einer Haushaltsrede dafür sorgen, dass unsere Anträge und Vorstellungen nicht unter den Teppich gekehrt werden, sondern öffentlich erörtert und entschieden werden. Ausdrücklich lade ich alle interessierten Menschen dazu ein, sich dort ein unverfälschtes und unkommentiertes Bild über unsere Kreistagsarbeit zu bilden. Wir brauchen uns vor den anderen fünf Parteien ganz sicher nicht verstecken.

Euer Johannes Müllerschön

Leserbrief zur Kreisrundschau „Provokation und Arbeit, die sich lohnt“ am 24.10.13:

Lieber Reto Bosch,

Danke für Ihr Verständnis, das im ersten Satz ihres Kommentares zum Ausdruck kommt. Allerdings irren Sie sich, wenn Sie in diesem Zusammenhang von Frustration schreiben. Ich bin es gewohnt, „dicke Bretter zu bohren“, im Betrieb, in der Gewerkschaft, in den Medien,  im Regionalverband, im Kreistag und ab und zu sogar in meiner Lieblingspartei DIE LINKE. Da meine Arbeit eben nicht nur provoziert, sondern sich für die Menschen (zumindest manchmal) auch lohnt, deshalb bin ich nicht frustriert, sondern hoch motiviert. Zum Beispiel für die anstehenden Kommunalwahlen, in denen  DIE LINKE in Fraktionsstärke in den neuen Heilbronner Kreistag einziehen will. Frischer Wind und Kontinuität dafür stehe ich. Dabei sehe ich mich eher als Whistelblower im oft  noch konservativ-neoliberalen geprägten Kreistag, denn als Don Quijote. Wie sie vielleicht wissen kämpfe ich nicht gegen Windmühlen, sondern für erneuerbare Energien und für eine soziale Energiewende.

Schwierigkeiten habe ich dabei nicht nur mit respektlosen Kreistagskollegen, sondern auch mit Journalisten, die (zumindest manchmal) eher psychologisieren und kommentieren, statt einfach objektiv zu berichten. Deshalb habe ich Ihnen übrigens im Kreistag auch mein Redekonzept mit gegeben. Danke, dass sie daraus zumindest drei wichtige Stichworte zitiert haben. Für die Entscheidung, ob Provokateur oder Ideengeber, dazu empfehle ich dem Leser der Heilbronner Stimme unsere Homepage, wo das „Corpus Delicti“ , meine Rede zur Einbringung des Haushalts 2014 dokumentiert  ist. Zu meiner „erstaunlichen Interpretation“ stehe ich Ihnen  gerne für ein Hintergrundgespräch zur Verfügung. Die verwaltungsinternen Vermittlungsbemühungen und ein überfraktionelles Ringen um meine Wortmeldung im Vorfeld hat Ihnen die Pressestelle des Landratsamtes wohl vorenthalten. Ein gutes Beispiel übrigens, wie Intransparenz und Nichtöffentlichkeit zu Missverständnissen und zur Verärgerung führt.

Mit freundlichen Grüßen, Ihr Whistelblower aus Offenau, Johannes Müllerschön.