Wohnen für alle im Heilbronner Land

Talkrunde, v.r.n.l.: Bernhard Lasotta, MdL (CDU) Reinhold Gall, MdL (SPD) Nico Weinmann Md, (FDP) Katja Schlonski (Moderatorin) Susanne Bay, MdL (Grüne); Johannes Müllerschön, MdK (Linke) Sven Wöpe Heimstättengemeinschaft. (Bild: Aufbaugilde)

Unter dieser Überschrift organisierte die Liga der Wohlfahrtsverbände am Samstagvormittag einen Wohnungsgipfel in der Neckarsulmer Ballei. Sie lud ein „Zu einem gemeinsamen Gespräch mit Bürgermeistern und Fraktionsvorsitzenden“. In den ersten beiden Stunden, wurde die aktuelle Wohnungsnot durch sachkundige Referenten dargestellt und zwar von OB Steffen Hertwig (Grußwort), OB Klaus Holaschke (Gemeindetag Baden-Württemberg), Hans Maier ( Verband bayrischer Wohnungsunternehmen e.V.) und durch Best Practice Beispiele.

Hannes Finkbeiner, Geschäftsführer der Aufbaugilde, stellte die Mikro Holzmodulbauweise vor. Desweiteren wurde über Leerstandmanagement und Genossenschaftsmodell referiert. Nach diesen Inputs fand in der dritten Stunde eine lebhafte Talkrunde „mit Vertretern aus Politik und Wohnen“ statt über die auch Heilbronns Tageszeitung am 13.11.18 berichtete. Schade, dass in diesem Bericht wichtige, genannte Kritikpunkte und Lösungsansätze fehlen. Z.Bsp. Erbbaurecht, „Sicker Effekt (Durch den Bau von teueren Wohnungen werden letztendlich im Routationsverfahren bezahlbare Wohnungen frei) wirkt nicht.“ „Eigentumsfrage neu stellen.“ „Kommunen müßen mehr Flächen vorhalten.“ „Der Markt regelt es nicht.“ „Werkswohnungen sollten wieder gebaut werden.“ „Pakt für sozialen Wohnungsbau im Stadt- und Landkreis ist notwendig“. Bad Wimpfens Bürgermeister Claus Brechter kritisierte, das „regionalplanerische“ Korsett welches dazu führe, dass Kommunen kaum an geeignete Grundstücke heran kämen. „Aber für Lidl, da habt ihr Fläche gefunden“ konterte der Vorsitzende des Mietervereins Alfred Huber mit dem Zwischenruf des Tages.

Kreis- und Regionalrat Johannes Müllerschön kritisierte, dass genau diese richtigen Punkte zerredet und nicht gebündelt und umgesetzt werden. So müßte die Landkreisverwaltung natürlich Wohnbauaktivitäten im Kreis koordinieren und unterstützen, statt sich mit der Kreistagsmehrheit für nicht zuständig zu erklären. Als Sofortmaßnahme schlug er vor, für 30 000 Euro ein Holzhäuschen  der Aufbaugilde zu kaufen und auf dem Gelände des Landratsamtes aufzubauen und einzusetzen, um überhaupt mal ein Zeichen zu setzen dafür, dass sich der Landkreis fürs soziale Wohnen zuständig erklärt. Immerhin fünf der 7 im Kreistag vertretenen Parteien, waren am Wohnungsgipfel beteiligt, aufgegriffen wurde der Vorschlag allerdings nicht.

Kann gut sein, dass der Kreistag sich in seiner Sitzung am 10.12.18 mit einem entsprechenden Antrag der LINKEN im Heilbronner Kreistag trotzdem befassen und entscheiden muß. (jom)