Samstagmorgen 8:45 Uhr in den Wohnhöfen in Offenau ist bis jetzt noch keine Tageszeitung angekommen. Normalerweise liegen 16 Ausgaben zuverlässig um ca. 5:00 Uhr bei jedem Wetter im Hauseingang. Die Nachbarn diskutieren und spekulieren. Während ich öfters nachschaue mach ich mir Gedanken. Ob es Stress gibt mit einem letzten gekauften Wahlaufruf für schwarz-gelb? Einstweilige Verfügung gegen Wählermanipulation oder ähnliches? Ob die Redakteure streiken für bessere Bezahlung und freien Journalismus, wirkungsvoll am Tag vor der Bundestagswahl? Ob die Heilbronner Stimme die Printausgabe überraschend eingestellt hat, um jetzt nur noch digital Reibach zu machen? Oder streiken die Zeitungszusteller und Zustellerinnen der Heilbronner (Monopol-) Stimme) für einen flächendeckenden Mindestlohn von 10 Euro? Erst der Gang zur gutinformierten Dorfbäckerei schafft Gewissheit. „Die hän Euch vergesse – do isch grad äh Aushilf wegen Urlaub zu gange“ erklärt die gutinformierte Bäckersfrau. Ein Anruf beim heißen Draht der Stimme bestätigt dies. Selbst mein Hinweis, 10 Euro Mindestlohn würde die Auslieferungsqualität der Zeitung auch in der Urlaubszeit verbessern, kommt beim heißen Draht zumindest an: „Da könntet Sie Recht haben“ meint die freundliche Dame am Beschwerdetelefon. Ob der heiße Draht auch bis zur Geschäftsleitung reicht? Ob mit oder ohne Stimme, morgen wählen gehen, DIE LINKE wählen – was sonst??? (Johannes Müllerschön)