Die Heilbronner Stimme berichtete relativ ausführlich über die Kreisgesundheits AG, die Landrat Piepenburg den überraschten und erstaunten Kreisräten und der Öffentlichkeit auf der Sitzung des Sozialausschusses vorstellte. Da ich als Nichtmitglied des Sozialausschusses dort unsere Vorstellungen nicht konkretisieren konnte, habe ich bereits am 31.3.14 folgenden Leserbrief zum Thema geschrieben.
Neues Gremium – vertane Chance für die Gesundheit im Landkreis
Es ist löblich, wenn Landesregierung und Landkreisverwaltung die Gesundheit der Menschen fördern will. Deshalb begrüße ich die Bildung einer Kreisgesundheits AG. Gesundheit darf keine normale Ware werden, sondern muss Bestandteil der kommunalen Daseinsvorsorge werden. Nach welchen Kriterien Landrat Piepenburg diese „Expertengruppe“ allerdings zusammenstellte, diese Kriterien konnte er nicht einmal den Mitgliedern im Sozialausschuss vermitteln. 12 von 14, vom Landrat ernannte „Experten“ lassen sich eher dem Arbeitgeberlager zuordnen und damit den Mitverursachern von Stress- und Berufskrankheiten. Ein Gesundheitsleitbild des Landes darf nicht nur Geldströme im Blick haben, sondern muss die Menschen und ihre Gesundheit auch präventiv in den Fokus stellen. Dazu bedarf es eher einer paritätischen Zusammensetzung der Kreisgesundheits AG. Johannes Müllerschön, Offenau.
Unser Vorschlag zur Ergänzung der Mitglieder für die Kreisgesundheits-AG: Begründung
1) Betriebs- oder Personalrat eines Unternehmens. Einbeziehung der Erfahrungen und Probleme von Beschäftigten im Gesundheitsbereich, konkret auf der betrieblichen Basis
2) Gewerkschaftsvertreter der für die Beschäftigten im Gesundheitswesen zuständigen DGB Gewerkschaft verdi. Besserer Überblick über die Situation aller Beschäftigten in der Region.
3) Ein Praktiker aus dem betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz, Gewerbeaufsicht, technischer Aufsichtsbeamter oder Betriebsarzt. Zur gesundheitlichen Prävention gehört an erster Stelle der betriebliche Gesundheitsschutz und die Einhaltung von gesetzlichen Arbeitszeiten (Burn out).
4) Pflegebereich, jemand aus dem nicht kommerziell dominierten Pflegebereich (Z.Bsp. Seniorendienste Bad Wimpfen, oder Pflegedienst Irene Baum, oder jemand von den Heilbronner Pflegeaktivisten). Der Pflegebereich wird schon jetzt teilweise vernachlässigt und gewinnt in Zukunft sicher noch an Bedeutung.
5) Jemand von der Abteilung Pflege und/oder Gesundheit der Peter Bruckmann Schule Heilbronn. Regionale Aus- und Weiterbildung, statt globale Personalrekrutierung wird als Mittel gegen den Pflegenotstand immer wichtiger.
6) Jemand aus der Vulpius Klinik in Bad Rappenau. Auch wenn die Vulpius Klinik (leider) nicht zum kommunalen Klinik Verbund SLK gehört, so ist Sie doch eine wichtige Einrichtung in der Regionalen Krankenhauslandschaft.