Erfolgreiche Mahnwache zu Tempo 30 in Offenau

31. Juli 2009  (Nah-) Verkehr, Offenau, Presse

Demonstrativ verliesen die Mitglieder und Freunde der BI B 27 Offenau die gestrige Gemeinderatssitzung, um eine Mahnwache für Tempo 30 entlang der Ortsdurchfahrt Offenau zu organisieren. Angemeldet wurde die Mahnwache im Auftrag der BI von Johannes Müllerschön.

Lesen Sie hier den Bericht in der Heilbronner Stimme, Ausgabe Neckartal, vom 31.7.09

Bürger demonstrieren nach Ratsbeschluss

Von Wolfgang Müller

Bürger demonstrieren nach Ratsbeschluss

Mit Plakaten und Tempo-30-Schildern machen rund 20 Bürger auf die Gefahren der Bundesstraße aufmerksam.Foto: Wolfgang Müller

Offenau – Auf völliges Unverständnis ist die Entscheidung des Offenauer Gemeinderates, Tempo 30 auf der B 27 abzulehnen (wir berichteten), bei den Mitgliedern der Bürgerinitiative B 27 gestoßen. Am Mittwochabend hielten rund 20 Bürger eine einstündige Mahnwache entlang der Ortsdurchfahrt. Mit Plakaten und Tempo-30-Schildern machten sie auf die Gefahren für Schüler und andere Fußgänger aufmerksam.

Kein Argument „Wir sind das Volk“, ist auf dem Plakat von BI-Sprecher Christian Roth zu lesen. „Wer schützt unsere Kinder??“, fragt ein anderes Schild. „CDU was machst du?“ trägt Theo Gehrig vor sich her. Er stehe der Union eigentlich nahe. Was sich aber im Gemeinderat abgespielt habe, könne er nicht nachvollziehen. Immerhin war es die Unionsfraktion, allen voran deren Sprecher Alfred Erlewein, die den Antrag der SPD-Fraktion auf Tempo 30 torpedierte. „Dabei ist kein einziges Argument gefallen“, sagt BI-Sprecher Johannes Müllerschön.

Auch Tamara Bauer fühlt sich von der CDU regelrecht vor den Kopf gestoßen. „Es ist traurig, dass man unsere Kinder nicht schützen will. Ich verstehe nicht, wem man mit Tempo 30 schadet.“ Sie selbst wohne zwar nicht unmittelbar an der Ortsdurchfahrt. Aber ihre Kinder müssen auf dem Weg zur Schule die Bundesstraße überqueren. Dort habe zuletzt ein Lastwagen eine 15 Meter lange Bremsspur hinterlassen, um etwa einen Meter vor der Fußgängerampel zum Stehen zu kommen. „Muss denn immer etwas passieren?“, fragen die Demonstranten immer wieder.

Die Entscheidung, ob in der Ortsdurchfahrt Tempo 30 eingeführt wird, liegt in Bad Friedrichshall. Die Salzstadt ist Untere Verkehrsbehörde und damit für Offenau zuständig. „Der Wille des Gemeinderats kann natürlich nicht unberücksichtigt bleiben“, sagt Bürgermeister Peter Dolderer auf Anfrage. „Wir prüfen die Angelegenheit und stimmen sie mit dem Regierungspräsidium ab“, so das Stadtoberhaupt weiter.

Gefahrenstelle Das Regierungspräsidium Stuttgart (RP) ist einer Tempo-30-Zone in der Ortsdurchfahrt gegenüber aufgeschlossen. Bei einem Vororttermin sei der Schulübergang als Gefahrenstelle ausgemacht worden. Im Bereich der Schulwegampel könne deshalb auf einer Strecke von 70 Metern in jede Richtung in der Zeit zwischen 7 und 18 Uhr Tempo 30 gelten. „Sollte Bad Friedrichshall so entscheiden, haben wir nichts dagegen“, sagt RP-Sprecher David Bösinger.

Die BI setzt jetzt auf den neuen Gemeinderat, der sich nach der Sommerpause konstituiert. „Unser Ehrenbürger Erlewein gehört dem Gremium ja dann nicht mehr an“, konstatieren Roth und Müllerschön.

Heilbronner Stimme Ausgabe Neckartal vom 31.07.2009


3 Kommentare zu „Erfolgreiche Mahnwache zu Tempo 30 in Offenau”

  • geri sagt:

    hallo Offenauer ,

    ich fahre jetzt extra im ersten gang und lasse den motor richtig laut werden=)
    und dazu mache ich noch meine scheiben runter und dreh die musik bis zum anschlag! morgens und abends=) ist das nicht schön??? HURA endlich 30 ich freu mich so sehr für euch!

  • Fühle mich abgezockt, da ein Verwarnungsgeld angeordnet wurde, obwohl ich als ortsfremder Fahrer eine Geschwindigkeit von unter 40 km/h hatte. Mir sind auch die Gründe nicht klar, weshalb auf einer Bundesstraße – offentsichtlich im gesamten Ortsbereich mit mehr als 1km Länge – 30 km angeordnet wurde. Ich kann in der Ortsdurchfahrt keine besondere Gefährung durch öffentliche Gebäude wie Schulen, Kindergärten o.ä. erkennen. Oder ist die Maßnahme als Lärmschutz gedacht?
    Bei uns in Hessen wurde bisher in vergleichbaren Fällen anders entschieden.
    Wer kann mir nähere Informationen geben?

  • Johannes Müllerschön sagt:

    Die Begründung ist tatsächlich Lärmschutz, der auch durch die „Schluchtenwirkung“ an den sehr engen Ortsdurchfahrtsstellen verstärkt wurde. Viele Anwohner haben unter diesem Lärm und den Erschütterungen durch LKWs stark gelitten. Durch Tempo 30 ist natürlich auch der Schulweg der teilweise entlang der Bundesstraße führt sicherer geworden und das Risiko für Radfahrer und Fußgänger auf den sehr schmalen Gehwegen wurde reduziert. Es gibt in Offenau eine BI die sich intensiv mit dem Thema befasst. Wegen Hubkonzerten und üblen, persönlichen Angriffen auf aktive BI Vertreter seit Einführung von Tempo 30 übers Internet will ich die Adresse hier jedoch nicht veröffentlichen.

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