Der Regionalrat Johannes Müllerschön hat als Naturfreund den Vizepräsidenten der Naturfreunde, Mamadou Mbodji, in der Region bei einer Vortragsreihe begleitet und ein Großteil der Planung übernommen. Hier ein Bericht aus den verschiedenen Stationen der Tour für fairen und nachhaltigen Umgang mit Mensch und Natur:
21.9.23 Schulbesuch am Elly Heuss Knapp Gymnasium in Heilbronn.
Um 9.00 Uhr morgens beginnen die zwei Schulstunden am „Elly“ vor 28
Schülerinnen und Schüler der zwei Leistungskurse Geographie. Der Vortrag von
Mamadou Mbodji passt nach Einschätzung ihres Lehrers Andre Kaiser exakt in
den Lehrplan der jungen Menschen, die in Bälde ihr Abitur auch im Fach
Geographie ablegen werden. Nach einer halben Stunde Präsentation über
Auswirkungen und Projekte zur Klimakrise in Afrika findet ein offener
Austausch statt, über die Möglichkeiten die Klimakatastrophe noch
abzuwenden.
Dieser Unterricht fand komplett auf Englisch statt, ohne
Dolmetscher, schließlich ist das Elly ein bilinguales Gymnasium.
21.9.23 Besuch im technischen Schulzentrum/Maybach in Heilbronn
Ein herzliches Dankeschön an die Lehrerin Cornelia Thormählen, die den
Kontakt herstellte und den Kontakt hält. Weiterer Austausch scheint möglich.
Mamadou Mbodji, der Vizepräsident von NaturFreunde International und Präsident von
NaturFreunde Afrika, war Ende September im Rahmen einer Vortragsreise an der Wilhelm-
Maybach-Schule zu Besuch, um mit zwei Technikerklassen über das Thema
Klimagerechtigkeit und Solidarität mit Afrika zu diskutieren.
Die Schüler lernten, dass ihr eigenes Handeln schwerwiegende Folgen für die Menschen in Afrika hat. Beschädigter Boden, unreines Wasser und Abholzung seien die
Hauptverursacher, die zu einer „schmerzlich ungerechten Realität“ von Dürren,
Hungersnöten und dem Verlust der Lebensräume von indigenen Völkern geführt haben, so Mbodji. Die zum Teil schrecklichen Lebensbedingungen führten dazu, dass „unglaublich viele Menschen massenhaft in andere Städte abwandern“. „Abschwächung, Anpassung, Solidarität (Attenuation, Adaption, Solidarity)“ – diese Schlüsselbegriffe waren die Antwort, die den Schülern als Lösung für dieses globale Problem gegeben wurde. Denn die Menschen des Globalen Südens seien deutlich stärker von den Folgen der Klimakrise betroffen als die Menschen aus dem Globalen Norden.
Mamadou Mbodji informierte die Schüler auch über ein Mangrovenprojekt in Gambia, das
mit dem Ziel ins Leben gerufen wurde, die lokale Kapazität der Mangrovenproduktion und
deren Wiederaufforstung zu stärken.
Diese Pflanzen binden sehr viel mehr CO2 als andere. (to)
21.9.23 Besuch an der Johannes Brenz Gesamtschule in SHA
Nach den zwei streng getakteten Terminen in
Heilbronn am Vormittag, ging es um 13 Uhr ab über die Autobahn nach
Schwäbisch Hall. Dort befreite uns ein im Lehrerzimmer angebotener köstlicher
Imbiss aus regionalen, saisonalen und vegetarischen Häppchen vom
Bärenhunger der sich bei uns angestaut hatte. Die Johannes Brenz
Gesamtschule im Schulzentrum West ist eine der wenigen Gesamtschulen, die
bis zum Abitur führen. Von 14.40 bis ca. 16.00 Uhr dauerten die beiden
Schulstunden der 13.Klasse.
In anschaulichen Bildern erklärte Mamadou in seinem Vortrag drei krasse
Auswirkungen („Climate disaster symbols“) der Klimakrise auf Afrika und die
dort lebenden Menschen. Die Reduzierung der Eiskappen des Kilimandscharos
(Wasserturm Afrikas), der drastische Rückgang der Wasserfläche des
Tschadsees und die Abholzung des Kongobeckens (2.grüne Lunge auf der Erde).
In der Aussprache mit den Schülerinnen und Schüler war es auch Thema, was
jede® Einzelne gegen den Klimawandel tun kann.
21.9.23 Vortrag und Diskussion im Naturfreundehaus Lemberg
In der Diskussion nach dem Vortrag wurde Mamadou auch nach seiner Position
zur Thematik Klimaflüchtlinge befragt. Er sprach von drei verschiedenen
Migrationsarten. Wenn die Menschen auf dem Land Bsp. wegen des
Klimawandels keine ausreichenden Lebengrundlagen mehr vorfinden, flüchten
sie auch im Senegal zunächst in die großen Städte. Wenn sie dann enttäuscht
feststellen müssen, dass ihre Situation dort auch nicht besser ist flüchten sie
weiter in andere Länder zunächst innerhalb Afrikas. Er nannte dies lokale und
regionale Migration, die mit Abstand den höchsten Anteil erreicht. Nur ein
minimaler Anteil von geflüchteten Menschen landet letztendlich bei der
internationalen Migration, die im globalen Norden aber für viel politische
Aufmerksamkeit sorgt. Für Mamadou ist es unabdingbar Klimagerechtigkeit
und konkrete Maßnahmen im globalen Süden endlich umzusetzen, auch um
den klimabedingten Migrationsdruck vom Süden in den Norden abzufedern.
22.9.23 Vortrag und Gesprächsrunde mit Mamadou auf dem
Nachhaltigkeitstag in Heilbronn, auf dem Kiliansplatz.
Eröffnung des Nachhaltigkeitstages mit der Sozialbürgermeisterin von
Heilbronn, Agnes Christner, mit dem Präsidenten der afrikanischen
NaturFreunde Mamadou Mbodjid mit dem gesamten Orga-Team des
Nachhaltigkeitstags. Jede Tat und jeder Cent zählen.
Moderierte Gesprächsrunde auf der Hauptbühne des Nachhaltigkeitstages: vlnr Alexander
Habermeier, Geschäftsführer der NaturFreunde Ba-Wü, Lars Basilowski, Fridays for future
Heilbronn, Mamadou Mbodji „die Stimme Afrikas“, Isabell Steidel, Stadträtin in HN und
Dolmetscherin und Christoph Mössinger von den Wandernden Bildungsbäumen.
Zusammenfassung: In der obigen Gesprächsrunde wurde noch einmal die
notwendige und mögliche Option des gemeinsamen Handelns deutlich
hervorgehoben. Nicht zuletzt der Bezug auf die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN
legen nahe, dass die Klimakatastrophe nur in einem internationalen Kontext
noch verhindert werden kann und zwar nicht morgen, sondern jetzt!
Mit der Vortragsreihe 2023 erreichten die NaturFreunde über 100 Schülerinnen
und Schüler an den drei Schulklassen und darüber hinaus zahlreiche
interessierte und engagierte Menschen jeden Alters.
Insgesamt wurden an den zwei Tagen in den Schulen 70,71 Euro, am Lemberg
148,10 Euro und am Nachhaltigkeitstag auf dem Kiliansplatz 103,88 Euro
gesammelt. Das sind zusammen 322,69 Euro und mag auf den ersten Blick nicht
sonderlich viel sein. Wir gehen aber optimistisch davon aus da geht noch was.
(jom)
Mehr Infos hier: NATURFREUNDE IM HEILBRONNERLAND (naturfreunde-heilbronn.de)
Hinterlasse einen Kommentar