Auf der Sitzung des Regionalverbandes am 24.9.2010 in Eppingen-Richen, stellte ich zum Tagesordnungspunkt „Positionspapier zur Zukunft des Schienenpersonenverkehrs“ folgende Fragen:
1) Laut Spiegel sollen Land und Bahn 2001 gekungelt haben. Laut dem Bericht hatte eine Wirtschaftlichkeitsberechnung der Bahn Ende 1999 ergeben, dass rund 176 Millionen Euro für das Bauprojekt Stuttgart 21 fehlten. Kostendeckend wäre es nur, wenn Baden-Württemberg den regionalen Zugverkehr bezahlen würde, der teilweise erst nach Fertigstellung des Großprojekts gebraucht worden wäre.
Dazu stehe laut „Spiegel“ im Vertragsentwurf zwischen Land und Bahn: „Das Land wird rd. 1,45 Millionen Zug km/a (Zugkilometer pro Jahr), die ursprünglich nach Fertigstellung von Stuttgart 21 eingeführt werden sollten, möglichst bereits ab dem Fahrplanwechsel 2001 bei der DB Regio AG für die Dauer von 10 Jahren bestellen.“
Stimmt dieses Zitat? Warum kann der Vertrag nicht offengelegt und nachlesbar gemacht werden. Unsere Erfahrungen mit der Frankenbahn ist doch die, dass das Land angeblich kein Geld hat zur Finanzierung von Zugkilometern und modernem Wagenmaterial.
2) Der ehemalige Finanzminister Gerhard Stratthaus sagte: „Die Regionalisierungsmittel des Bundes werden verstärkt für Stuttgart 21 ausgegeben.“ Frage: Ist Herr Stratthaus wegen dieser und ähnlicher ehrlichen Äusserungen nicht mehr Finanzminister von Baden-Württemberg?
Mobilität hat immer auch eine soziale Dimension und damit komme ich zu den Fahrpreisen in der Region. Mein Wohnort in Offenau liegt an der Neckartalbahn und ist ungefähr gleich weit entfernt von Mosbach ( 17 Km) und von Heilbronn (15 Km)
Die Fahrpreise sind sehr unterschiedlich. Beispiele:
Einzelfahrt Offenau Mosbach Einzelfahrt Offenau Heilbronn
3,20 Euro 3,80 Euro
Monatskarte Offenau Mosbach Monatskarte Offenau Heilbronn (Schülermonatskarte)
51,50 Euro 60,50 Euro
3) Wie erklären sie diese Preisunterschiede zwischen dem HNV (Heilbronner Hohenloher Haller Nahverkehr) und dem VRN (Verkehrsverbund Rhein Neckar)?
Bezahlen wir HNV Kunden da im Gegensatz zu den Kunden des VRN mit jeder Einzelfahrt einen heimlichen Solidaritätszuschlag für ein teures Stuttgarter Immobilienobjekt? Warum mehr Geld für weniger Kilometer?
Die Antworten waren durchweg ungenügend.
Johannes Müllerschön