Windenergie in der Region Heilbronn-Franken – Bericht zum TOP 6 der Regionalverbandssitzung in Boxberg

Den folgenden Bericht schrieb Florian Vollert an „seine Energiegenossen“. Florian Vollert ist nicht nur Mitglied im  Kreisvorstand und Mitarbeiter im, in Heilbronn neu eröffneten Wahlkreisbüro von Richard Pitterle, sondern auch Genosse in der neugegründeten Energiegenossenschaft:

Der Wirtschaftsminister von Baden-Württemberg Ernst Pfister hat in einem Brief an alle Mitglieder der Verbandsversammlungen der Regionalverbände für den weiteren Ausbau der Windenergie geworben. Er fordert die Mitglieder auf “die Windkraftnutzung planerisch aktiv gestaltend zu fördern”. Da Probleme beim weiteren Ausbau bestehen, fordert er eine planerische Überarbeitung und Aktualisierung der Windkraftplanung, evtl. Prüfung untergesetzlicher Vorschriften. In den nächsten zehn Jahren soll die Nutzung der Windkraft im Land mindestens verdoppelt werden. Natürlich ist die Windkraft in der Vorstellung des Wirtschaftsministers in einen Energiemix eingebettet, der auch Atomstrom und Kohlekraft beinhaltet. Aber die “Wertschöpfungskette im Bereich Windenergie” (250 Unternehmen in BaWü arbeiten als Zulieferer) scheint Pfister erkannt zu haben.

Der Regionalverband Heilbronn-Franken hatte daraufhin am 10. März 2010 die räumliche  Steuerung der Windenergie in der Region auf der Tagesordnung.

In Baden-Württemberg ist die Region Heilbronn-Franken Spitzenreiter in der Windenergienutzung. An die 30% der Anlagen (über 100 Stück) stehen in der Region, mit dem Schwerpunkten Main-Tauber-Kreis. Im Regionalplan 2020 sind 14 Vorranggebiete (ab 50 Meter Nabelhöhe, 3 Anlagen) ausgewiesen, wovon 11 nahezu vollständig mit 93 MW und drei kaum bis nicht bebaut sind mit einer noch realisierbaren Nennleistung von 40 MW, was etwa 20 Anlagen entspricht. 29 MW sind in Ausschussgebieten realisiert, die nach einer Einzelfallprüfung bebaut werden dürfen.

Die Verwaltung des Regionalverbands hält einen über die aktuelle Festlegung hinausgehenden Ausbau für möglich. Sie möchte aber eine Neubewertung des gesamtregionalen Standortkonzepts, um sich nicht nur auf Einzelfallbetrachtungen stützen zu müssen.

Das Zwischenfazit lautet, dass Positionen maßgeblicher Akteure in Bewegung geraten sind, aber noch offene Fragen zur räumlichen Steuerung bestehen. Mit einstimmigem Beschluss wurde die Verwaltung beauftragt diese Fragen mit dem Wirtschaftsministerium zu klären. Des Weiteren ist ungewiss wie sich die Energiepolitik auf Bundesebene entwickelt.

In der anschließenden Diskussion lobte der Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion im Regionalverband, Thomas Strobel, die Region als Spitzenreiter in Baden-Württemberg.

Wolf Theilacker (Grüne) hob hervor, dass Baden-Württemberg auf dem 14. Platz im deutschen Ländervergleich sehr schlecht abschneidet. Er wies auf die zu genehmigende Repowering-Maßnahmen, zur Verbesserung der bestehenden Anlagen, hin.

Heiner Dörner (FWV) stellte die Kosten im Vergleich zu den fossilen und atomarer Energie, bei einer umfassenden, globalen Kostenrechnung, als gering dar.


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