25 Jahre Raketenunfall auf der Heilbronner Waldheide – Rückblick und Aussichten

12. Januar 2010  Allgemein

Mit Spaziergang und Veranstaltung in der Volkshochschule blickte die Friedensbewegung Heilbronn zurück auf den 11.1.1985. Der Ortsverband der LINKEN im Weinsberger Tal führte dazu eine erfolgreiche Anti-Atom-Veranstaltung durch.

Was auffällt bei den verschiedenen Rückblicken ist die berechtigte Schwerpunktsetzung auf die Breite des damaligen Bündnisses. Natürlich hat ein solcher Erfolg wie bei der Umwandlung der Raketenheide zur Waldheide viele Väter. Als linkes „Urgestein“ (H.St. am 21.7.05 über mich) will ich dazu einiges über den linken und revolutionären Teil des Bündnisses von damals ergänzen, auch weil in der aktuellen Parteidiskussion innerhalb und ausserhalb der LINKEN so getan wird, als hätte der Aufbau einer linken Partei im Westen erst mit der Gründung der WASG begonnen. Die Bedeutung der WASG beim Gründungsprozess der neuen Partei DIE LINKE, gerade auch in Heilbronn will ich damit nicht schmälern.

25 Jahre Rückblick auf den Raketenunfall auf der Waldheide bedeutet auch 25 Jahre Rückblick auf eine linke, konsequente Verknüpfung auch von Friedens- und Kommunalpolitik. Unvergessen das Transparent der damals stärksten (aber nicht einzigen) kommunistischen Partei, der DKP: „Die Raketenheide muß wieder zur Waldheide werden“. Unvergessen auch die legendäre Veranstaltung am 25.4.85 mit Verteidigungsminister Wörner in Heilbronn. „Statt der vorgesehenen Rede auf dem Marktplatz saß Wörner fast drei Stunden lang im Rathaus fest und mußte sich dann im Schutze der Dunkelheit durch die Hausmeisterwohnung schleichen“. Unvergessen auch das zweigeteilte Transparent nach dem für 3 US Soldaten tödlichen Unfall: „Wir begrüßen die einseitige Abrüstung der USA – Wir trauern auch um diese Opfer der US Doktrin“. Unvergessen auch der Spontispruch damals: „US-Heizwerk wird nicht gebraucht, weil Pershing von alleine raucht“. Eher vergessen oder heute unbekannt sind dagegen die breite damalige Aktionseinheit „gegen kommunale Militärausgaben“ im Zusammenhang mit den geplanten US Heizkraftwerken.

Das Angebot von SPD Stadtrat Gerd Kempf an die Versammlung in der Volkshochschule, die Geschichte der Friedensbewegung in Heilbronn gemeinsam aufzuarbeiten nehme ich gerne an, ein paar Dokumente aus meinem Archiv könnte ich da noch beitragen…(Johannes Müllerschön)